Pressemitteilung - Oktober 2024

Heckenpflege in Rethem Moor

Wertvolle Lebensadern müssen gepflegt werden

Frei wachsende, naturnahe Hecken mit ihrer Kraut-, Strauch- und Baumschicht haben nicht nur eine wichtige kulturhistorische Bedeutung, sondern stellen einen einzigartigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzengesellschaften dar. Sie erfüllen vielfältige biologische Funktionen, sind zugleich Nahrungsbiotop und Schlafplatz, dienen als Versteck, Ansitz und Singwarte, bieten Raum für Bauten und Nester, werden zur Überwinterung und Orientierung genutzt und stellen ein wichtiges Vernetzungselement zu anderen Teilen offener Landschaf­ten dar. Kurzum: Hecken sind die Lebensadern unserer Kulturlandschaft und für den Bio­topverbund unverzichtbar. Sie verhindern außerdem Bodenerosion, bieten Windschutz, ver­ringern die Verdunstung, sorgen für den Wasserrückhalt in der Fläche und haben durch die Bindung von Kohlenstoff ein hohes Klimaschutzpotential.

 

Aus diesen Gründen setzt sich der Naturschutzbund NABU im Heidekreis seit langem aktiv für den Er­halt einer arten- und strukturreichen Heckenlandschaft ein und führt eigene Pflanz- und Pflegeaktionen durch. Denn um Hecken als prägendes, von Menschenhand geschaffenes Landschaftselement zu erhalten, sind in regelmäßigen Abständen einige fachgerechte Pfle­gemaßnahmen erforderlich, zu denen neben gelegentlichen Pflegeschnitten das abschnitts­weise Auf-den-Stocksetzen zählt. Im Fokus des nächsten Arbeitseinsatzes steht die Spätblü­hende Traubenkirsche(Prunus serotina), einer ursprünglich aus dem kühlgemäßigt-feuchten Klima Nordamerikas stammenden Art, die bereits im 17. Jahrhundert als Ziergehölz in Eu­ropa eingeführt und später auch von der Forstwirtschaft angepflanzt wurde, weil sie in ihrer Heimat als schnellwüchsiger, wertvoller Holzlieferant galt. Stattdessen erwies sich die auch als Amerikanische Traubenkirsche bezeichnete Art hierzulande aus naturschutzfachlicher Sicht als äußerst problematisch, weil sie zur Verbuschung wertvoller Offenlandbiotope und durch die Verdrängung einheimischer Gehölze zur Artenverarmung führt. Breiten sich Trau­benkirschen innerhalb von Hecken immer weiter aus, werden heimische Sträucher wie He­ckenrose, Pfaffenhütchen, Haselnuss, Weiß- und Schwarzdorn sowie verschiedene Weiden­arten zusehends zurückgedrängt. 

 

Um diesen unerwünschten Prozess aufzuhalten, führt die NABU Ortsgruppe Rethem unter der Leitung von Wolfgang Welle am Sonnabend, den 26. Oktober, einen mehrstündigen Ar­beitseinsatz in Rethem Moor durch. Wer bei der Heckenpflege helfen möchte, sollte um 9.00 Uhr am Parkplatz beim Rathaus (Lange Str. 4) in Rethem sein. Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen, starke Astscheren und eine Motorsäge wären hilfreich. Für Verpflegung wird gesorgt. Info: Wolfgang Welle, Tel. 0172-5146827.